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Burn out und allgemeine Anpassungsstörungen 

 

Was ist eine allgemeine Anpassungsstörung/Burn out? 

Die Diagnose »Burn out« hat bis heute keinen Zugang in den medizinischen Katalog der psychischen Krankheiten gefunden. Dies bedeutet aber keineswegs, dass Menschen nicht in Folge von Überlastung oder anderen besonderen Situationen krank werden können. Und ob man dies medizinisch nun nicht »Burn out«, sondern Anpassungsstörung oder Depression nennt, spielt für Sie und Ihre Behandlung keine Rolle. Bei Anpassungsstörungen geht es generell darum, dass die Lebensumstände unerträglich geworden sind und sich dies nun auch im Befinden niederschlägt. 

 

Auch wird teilweise kritisch diskutiert, ob es sich bei »Burn out« um eine Art Modeerkrankung handeln könnte. Von all dem sollten Sie sich aber nicht beeinflussen lassen. Wenn Sie feststellen, Sie kommen mit Ihren aktuellen Lebensumständen nicht mehr klar und dies schlägt mehr und mehr auf Ihre psychische Verfassung, dann ist es an der Zeit etwas zu verändern bzw. zu handeln. Auch und gerade wenn es Ihnen genau in diesem Moment besonders schwer fällt. Denn meist wird es schwerer mit den Problemen umzugehen, je länger man wartet. 

 

Wie entsteht eine allgemeine Anpassungsstörung/Burn out? 

Auch Anpassungsstörungen folgen dem biopsychosozialen Modell, d.h. die Krankheit hat sowohl biologische, sowie psychologische und soziale Ursachen. Oftmals wird vor allem der Stress bzw. die Überlastung in den Fokus genommen. Dies greift aber zu kurz, weil es bspw. nicht die unterschiedlichen Stressarten ausreichend berücksichtigt. So gibt es durchaus hohe Belastungen, die auch über lange Zeit nicht zum Burn out führen. Was neben der sozialen Komponente der Belastung eine grosse Rolle spielt, ist die Resonanz, welche der eigene Einsatz erzeugt. Ist eine positive Wertschätzung gegeben und kann diese auch von der betroffenen Person angenommen werden, können vergleichsweise grosse Belastungssituationen ausgehalten werden. Wenn keine oder vor allem negative Resonanz erlebt wird, dann kann es auch bei geringer Auslastung zu einem Burn out kommen.

 

Wenn Sie sich auf der Arbeit oft Fragen stellen müssen, warum tue ich das jetzt eigentlich, was hat das für einen Sinn oder egal was ich jetzt abliefere, es wird nicht genügen, dann darf dies kein Dauerzustand werden. Es geht also darum, nicht nur die Arbeitslast, sondern im erweiterten Sinne auch die Arbeitszufriedenheit im Blick zu behalten. 

 

Was kann ich bei einer allgemeine Anpassungsstörung/Burn out selbst tun?

Neben der Prävention im Sinne der eigenen Regulation von Arbeitslast und -zufriedenheit gibt es diverse Angebote an Selbsthilfegruppen. Aber auch der Arbeitgeber kann ggf. helfen. Personalabteilungen sind sich teilweise der Problematik bewusst und unterstützen, wenn sich Probleme dieser Art abzeichnen oder auftreten. Wenn Sie das nicht alleine schaffen, gar Gedanken über Selbstverletzung oder Selbstmord auftreten, oder dieser Zustand schon mehrere Monate andauert, dann ist dringend geraten sich professionelle Hilfe zu holen. 

 

Welche Hilfe kann ich mir bei einer allgemeinen Anpassungsstörung/Burn out holen?

Oftmals ist es so, dass die Bewältigung der durch Überforderung erzeugten Probleme auch eine Veränderung der Situation benötigt. Die Suche nach neuen beruflichen Perspektiven bildet zusammen mit der Therapie zwei wesentliche Bausteine für die Zukunft der Betroffenen. Diese Perspektivsuche bilden wir mit dem von uns weiterentwickelten Resonanzkonzept ab in Kooperation mit unserem Partnerinstitut FokusEntspannung. Dies können Sie sich aber auch im Rahmen anderer Angebote, bspw. in Form eines Karrierecoachings einkaufen. 

 

Die Therapie setzt vor allem auf die Wiederherstellung Ihrer Selbstmanagementfähigkeiten in Form von kognitiver Umstrukturierung vorhandener Barrieren im Kopf, aber auch dem Wiedererlernen von Methoden zur Entspannung oder Selbstfürsorge. 

 

Was können Freunde oder Angehörige tun?

Dem Burn out geht oftmals eine längere Zeit voraus, in der der Fokus vor allem auf Karriere, Fortkommen und Geld gelegen hat. Verbunden ist dies meist mit Abwesenheit in Familie und Freundeskreis. Dies ist den Betroffenen durchaus bewusst und sie definieren ihren Wert für Familie und Freunde vor allem über solche Statusfragen. Teilweise haben sie auch das Gefühl verloren, für die Rolle, die sie bei Familien oder Freunden noch spielen wollen, sollte dieser Status wegfallen.

 

Hier haben Sie die Möglichkeit, den Wert des Menschen - und nicht des erfolgreichen Berufsmenschen - zu betonen. Denn diese Balance gilt es wiederherzustellen, zwischen Privat- und Berufsleben. So vermögen Sie der betroffenen Person den Hinweis zu geben, aus dem Teufelskreis auszubrechen. Ggf. können Sie auch helfen, indem Sie auf die Notwendigkeit professioneller Unterstützung hinweisen oder bei der Suche nach Unterstützung helfen.