Denn teilweise braucht es das Graben in der Vergangenheit gar nicht. Wenn beispielsweise ein/e Klient*in mit Ängsten therapiert wird, dann geht das in der Konfrontations- Expositionstherapie nur um das Verhalten im Jetzt und passiert draußen in der realen Welt. Hier kommt Psychotherapie sogar ganz ohne Couch und Omageschichten aus!
Die Bandbreite der Verhaltenstherapie kann an Hand eines Vergleiches gut erschlossen werden. Stellen Sie sich vor, dass eine Patientin Probleme mit ihrem Knie hat. Was kann sie jetzt tun? Sie kann versuchen, ganz ohne Operation durch gezieltes Training (Physiotherapie) zur Heilung zu gelangen. Es mag aber auch Situationen geben, da reicht Training allein nicht aus und man beschließt einen kleinen Eingriff (Arthroskopie) vorzunehmen. Falls das auch nicht reichen sollte, kommt es dann zu einer großen Knie OP. So wie der Kniepatientin verschieden aufwändige und unterschiedlich tief eingreifende Behandlungsmöglichkeiten bereitstehen, so stehen auch dem Psychotherapeuten Methoden zur Verfügung, die unterschiedlich aufwendig sind und unterschiedlich tief gehen.
Wie bei der Physiotherapie kann auch in der Psychotherapie ein Trainingsprogramm erarbeitet werden, wo es darum geht, sich im Hier und Jetzt neue gesunde Verhaltensstrategien anzueignen um schädliche Verhaltensmuster zu ersetzen. Die Kniepatientin wird sich mit der Physiotherapie gesunde Bewegungsabläufe verinnerlichen und sich bewusst sein, welche Belastungen sie jetzt vermeiden muss, um das Knie nicht erneut zu verletzen. Sich stärken, Ressourcen erkennen und nutzen, trainieren, üben, hinfallen und wieder aufstehen, bei diesem Prozess werden Sie von Ihrem Verhaltenstherapeuten eng begleitet. Konfrontations- und Expositionstherapie, Spezialtherapien, wie Neuro- und Biofeedbacktherapie, EMDR oder Hypnose sowie die Selbstmanagementtherapie können hier individuell auf Ihre Bedürfnisse angepasst zur Anwendung kommen.
Bestehen die Beschwerden dennoch weiter, kann neben der Verhaltensänderung im Hier und Jetzt auch die Bearbeitung der Emotion mit in den Fokus genommen werden. Dies geschieht zum Beispiel mit der Akzeptanz- und Commitmenttherapie.
Ist auch diese Intervention noch nicht ausreichend, so kann noch eine Ebene tiefer, bspw. mit der Schematherapie, die Brücke zur Vergangenheit/Kindheit geschlagen werden, um Verhalten und Emotionen im Heute und Gestern verstehen und wieder neu einordnen zu können.
Bei der Ego States Therapie rückt die Persönlichkeit in den Fokus. Verschiedene Rollen und Bausteine, die die Persönlichkeit ausmachen, werden in dieser Therapieform genauer unter die Lupe genommen.
Und ähnlich wie beim Knieproblem, wird es in der Praxis oft auch so sein, dass es zu einem Mix der Methoden kommen kann. Der Behandlungsprozess wird gemeinsam mit Ihnen gestaltet und auf ihre individuellen Probleme angepasst.
Abschließend finden Sie hier auch unsere Gruppenangebote.
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VERHALTENSTHERAPIE (VT)
ist eine Therapierichtung, die besonderen Wert auf die wissenschaftliche Fundierung legt, Vorreiter der Kurzzeittherapie ist und zugleich ein besonders breites Spektrum an Interventionen anbietet.
VT-KONFRONTATIONS- UND EXPOSITIONSTHERAPIE
Die Behandlung von Angst-, Zwangs- und posttraumatischen Belastungsstörungen waren das Feld mit dem die Kurzzeittherapie groß geworden ist.
VT-EGO STATES THERAPIE - DIE BAUSTEINE DES SELBST
Während wir aufwachsen, Dinge erleben, Freude empfinden oder Schmerzen erleiden, bildet sich die Persönlichkeit aus. In der Familie entstehen Rollenbilder aber auch im Freundeskreis (Peer Group) oder auf der Arbeit. Die Persönlichkeit entsteht aus diesen Bausteinen, die man auch Ego States nennen kann.
VT-SELBSTMANAGEMENT-THERAPIE
Kerngedanke der Selbstmanagementtherapie ist die Hilfe zur Selbsthilfe. Psychische Krankheit wird oft als Einschränkung von Eigenverantwortung oder Entscheidungsfreiheit wahrgenommen.
VT-ACT: AKZEPTANZ und COMMITMENT-THERAPIE
Die Methode arbeitet an Ihrem Verhalten und Ihrer Emotion im Hier und Jetzt. Grundkonzept dieses Ansatzes ist es, dass psychische Probleme oftmals durch die fehlende Trennung zwischen der Sprache bzw. dem Denken und der Realität entstehen.
VT-SCHEMATHERAPIE
Manchmal kann es sein, dass der Ansatz der Selbstmanagementtherapie oder ACT über die Verhaltensänderung nicht reicht, weil sich sogenannte »Schemata«, aufgrund von (traumatischen) Erfahrungen, einschneidenden Erlebnissen oder nicht erfüllten Grundbedürfnissen tief eingegraben haben. Beispiele dafür sind: das Gefühl von Verlassenheit, Missbrauch, emotionale Entbehrung, usw. Hier setzt die Schematherapie an.
VT-SPEZIALTHERAPIEN
Stellen Sie sich vor, Sie könnten direkt beeinflussen, was in Ihrem Gehirn vorgeht.
Und zwar ohne dem Umweg über Medikamente, Gespräche, Verstehen oder erneutes Durchleben.
GRUPPENANGEBOTE
Die Methoden der Verhaltenstherapie eignen sich nicht nur für das Setting der Einzeltherapie. Auch Gruppen oder Paare können von einer verhaltenstherapeutischen Begleitung oder Intervention profitieren.
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