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Störungen der Sexualität und Sexualpräferenz


Was sind Störungen der Sexualität oder Sexualpräferenz? 

Vereinfacht kann man sagen, dass es bei Störungen dieser Art entweder um das

Ausmaß oder die Orientierung geht. Ausmaß im Sinne von zu viel oder zu wenig an Lust, Verlangen, Genuss oder Befriedigung. Orientierung bezieht sich auf das Objekt, was zu Erregung führt (Sexualpräferenz). Beide Formen können für den Einzelnen, aber auch für Paare oder Familien zu einer großen Belastung werden. 


Wie entsteht diese Art von Störungen? 

Um an dieser Stelle gleich einmal mit einem sich leider hartnäckig haltenden Vorurteil aufzuräumen: man sucht sich die sexuelle Orientierung nicht aus und diese wird auch nicht durch die Erziehung oder andere Dinge wie Medienkonsum erzeugt. Die genaue Genese dieser Art von Störungen ist noch nicht klar. Genetische Faktoren wie auch Faktoren im Rahmen der Schwangerschaft scheinen eine Rolle zu spielen, ebenso wie selbsterlebte Traumatisierungen. Wenn jemand als Kind missbraucht wird, steigt die Wahrscheinlichkeit signifikant, dass diese Person selber einmal missbräuchliches Verhalten zeigen wird.


Insofern ist die in diesem Bereich vorzufindende Stigmatisierung klar zu verurteilen und absolut kontraproduktiv. Denn, dies muss nochmals betont werden, niemand kann sich seine sexuelle Präferenz aussuchen. Und sollten Sie nicht betroffen sein, versuchen Sie sich doch einmal vorzustellen wie es wäre, wenn Sie Ihr ganzes Leben lang nie Sex hätten haben dürfen. Wie Sie sich selber fühlen würden, wenn Sie genau wüssten, dass das was Sie begehren niemals sein darf. 


Auch Störungen der Funktionalität sind von dieser Art der Stigmatisierung betroffen. Keinen hoch zu bekommen, ist kaum etwas, über das man mit Freunden spricht. Und dass man darüber nicht reden kann, verschlimmert zumeist das Erleben und die Situation. 


Was kann ich selber tun?

Für einige Formen wie bspw. die Pädophilie gibt es anonyme Online Angebote. Generell ist sonst das Angebot an Selbsthilfegruppen, aber auch Therapie leider sehr begrenzt. Bei bestimmten Störungen, wie Erektionsproblemen, gibt es zudem die Möglichkeit zur Behandlung mit Medikamenten. 


Welche Hilfe kann ich mir holen?

Das Spektrum der Störungen ist zu breit, um hier eine generelle Aussage zu treffen. Wir konzentrieren uns auf die Therapie von Störungen der Sexualpräferenz mit einem besonderen Schwerpunkt auf die Pädophilie und helfen Ihnen auch gerne bei der Suche nach anderen Therapiemöglichkeiten. 


Was können Freunde oder Angehörige tun?

Störungen in diesem Bereich sind oft sehr mit Scham behaftet. Helfen Sie den Betroffenen diese Scham zu nehmen. Versuchen Sie diesen Teil der Persönlichkeit zu akzeptieren, sofern Sie das vermögen. Versuchen Sie sich in die Betroffenen hinein zu versetzen und stellen sich vor, wenn Sie etwas begehren würden, wofür Sie sich zugleich schämen. Wenn es Ihnen gelingt Verständnis zu zeigen, nicht zu verurteilen, sondern einfach zuzuhören, dann werden Sie für die Betroffenen eine grosse Stütze sein.