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Schizophrenie und andere psychotische Störungen


Was sind Schizophrenien und Psychosen? 

Schizophrenien und Psychosen sind psychische Erkrankungen, die ganz verschiedene Formen annehmen können. Allerdings existieren Symptombereiche, die übereinstimmend bei vielen Betroffenen zu beobachten sind. So können bei einer Psychose das Denken, Fühlen, Empfinden zum eigenen Körper und der Kontakt zu anderen Menschen verändert sein.


Erkrankte Menschen haben häufig Mühe, zwischen der Wirklichkeit und der eigenen, subjektiven Wahrnehmung zu unterscheiden. Das kann dazu führen, dass sie Stimmen hören, die andere nicht hören, dass sie sich verfolgt oder bedroht fühlen (auch von Menschen, die ihnen nahestehen), dass sie Botschaften aus einer Welt erhalten, die anderen nicht zugänglich ist, oder, dass sie das Gefühl haben, sie würden sich körperlich verändern. Ein bis zwei von 100 Menschen erkranken einmal im Leben an einer Psychose. Männer und Frauen sind gleichermaßen gefährdet. 


Wie entstehen Schizophrenien und Psychosen? 

Eine erhöhte Anfälligkeit entsteht durch verschiedene Faktoren aus den Bereichen Biologie, Psyche und Soziales: traumatische, das heisst schwer zu verarbeitende Erlebnisse, frühe Entwicklungsstörungen, familiäre Vorbelastungen, eine Verletzung oder schwere Infektion des Gehirns oder auch durch Konsum von Cannabis.


Für „anfällige“ Menschen, auf die ein oder mehrere Faktoren zutreffen, ist es daher besonders wichtig, eigene, familiäre und soziale Stärken zu pflegen sowie Entspannungs- und Bewältigungsstrategien auszubauen.


Was kann ich bei Schizophrenien und Psychosen selbst tun? 

In der Prävention geht es vor allem um die Vermeidung von Risikofaktoren wie dem bereits genannten Cannabiskonsum. Dies erst recht dann, wenn bspw. eine genetische Vorbelastung, d.h. vergleichbare Krankheitsbilder in direkter Verwandtschaft, besteht. Je nach Form bzw. Verlauf kann diese Krankheit zwar behandelt, aber nicht geheilt werden. In aller Regel empfiehlt es sich schnell einen Arzt/Ärztin, Psychiater*in oder Therapeut*in aufzusuchen.  


Welche Hilfe kann ich mir holen? 

Zunächst ist es für den Patienten wichtig, dass er zur Ruhe kommt und die Reizüberflutung gemildert wird. Dabei hilft eine persönliche therapeutische Beziehung, die Orientierungshilfe und Selbstsicherheit bieten kann. Um die Reizüberflutung zu begrenzen, sind auch Medikamente hilfreich. Die medikamentöse Therapie wird vor allem mit so genannten Antipsychotika durchgeführt. Je nach der im Vordergrund stehenden Problematik wird die Behandlung aber auch mit anderen Medikamenten ergänzt. Die medikamentöse Therapie sollte in der Regel aber in Kombination mit psychologischen Therapien angewendet werden. 


Was können Freunde und Angehörige tun? 

Für Außenstehende lässt sich die Psychose am ehesten als ein Zustand extremer Dünnhäutigkeit beschreiben. Innere und äußere Vorgänge sind kaum noch zu unterscheiden, die Nähe zu geliebten Menschen kann bedrohlich wirken. Wenn ein Mensch an einer Psychose erkrankt, nimmt er sich und seine Umgebung verändert wahr. Umgekehrt wird er auch seiner Umgebung fremd. Für die nahen Angehörigen, Partner*innen oder Freund*innen ist dies eine Zeit der Verunsicherung und Belastung. Dennoch das Vertrauen zueinander zu bewahren und die Familie funktionsfähig zu halten, ist eine große Herausforderung und zugleich wesentliche Unterstützung.